Buchtipp zum Muttertag

11/5/2017

Hallo ihr Lieben!

Am Sonntag ist ja bekanntlich Muttertag! Seit drei Tagen sage ich das meinen Kindern jeden Tag. Ich will auch gar keinen Fall, dass sie es womöglich vergessen. Ich will Geschenke!!! Früher hat sich der Kindergarten oder die Schule um Geschenke gekümmert und jedes Gedicht und jedes noch so schief ausgeschnittenen Herz brachte mich zum Heulen. Das waren noch Zeiten, die sind leider vorbei und deshalb muss ich mich jetzt selbst darum kümmern. Ich gehöre nicht zu der Fraktion Mamas die an diesen Tag nichts wollen oder den Muttertag als ein Konsumfest für Gärtner und Konditoren verschmähen! Da bin ich nicht so bescheiden. In Gegenteil, ich finde es gibt viel zu wenig Feste an denen den Mamas etwas geschenkt wird! Ich finde, ich leiste hier hervorragende Arbeit, lasse mir keine Überstunden auszahlen, hab kein Urlaubsgeld, bin super flexibel und die meiste Zeit gut drauf. Ausserdem packe ich jedes Jahr Tonnen von Geschenken, man denke nur mal an meine selbstgemachte Adventskalender. Wer, wenn nicht ich, sollte eigentlich öfters beschenkt werden? Jeder ist seines Glückes Schmied und willst du Geschenke dann wünsch sie dir! Ist also ganz einfach!

Und nein, es geht mir nicht ums Materielle, es geht einzig und allein um die Wertschätzung, die hier ab und an zu kurz kommt! Bei der Art der Geschenke bin ich ja auch völlig flexibel, das überlasse ich der Kreativität und den Geldbeutel meiner Jungs. Ich freu mich über alles! Hauptsache man macht sich mal Gedanken über die Mama! Und ich denke da auch an meine zukünftigen Schwiegertöchter, die davon profitieren könnten, dass meine Jungs früh gelernt haben, wie man Frauenherzen höher schlagen lässt. Nicht umsonst heisst es ja, kleine Geschenke erhalten die Freundschaft und auch die Liebe, wie ich finde.

Und falls ihr noch ein Geschenk für den Muttertag braucht, dann habe ich heute einen wunderbaren Buchtipp für euch. Ein Buch über 3 sehr lange Frauenleben und über all das Schöne und nicht so Schöne was das Leben als Frau so mit sich bringt!

Anne Gesthuysen erzählt in ihrem Buch "Wir sind doch Schwestern" die Lebensgeschichte ihrer drei Großtanten. Das macht das Buch auch zu etwas ganz Besonderen, denn es ist nicht nur eine Geschichte, diese Geschichte wurde gelebt!

Im Mittelpunkt des Romans stehen die drei Schwestern Gertrud, Paula und Katty. Sie treffen sich, anlässlich des bevorstehenden 100sten Geburtstages von Gertrud, auf den Tellermannhof am Niederrhein, den Katty bewirtschaftet. Gertrud ist noch sehr rüstig, hört aber nicht mehr so gut. Paula ist 98 Jahre alt und fast blind. Sie war schon immer die ausgeglichenste der drei Schwestern und hat oft die Rolle des Streitschlichters. Katty ist mit 84 Jahren die Jüngste, fühlt sich auch wesentlich jünger und ist auf jedem Fest die Letzte!

Die drei Frauen sind sehr unterschiedlich und genauso unterschiedlich verlaufen auch ihre Leben. Gemeinsam erleben sich ein Jahrhundert miteinander, dass durch Weltkriege, vielen Traditionen und einer konservativen Gesellschaft geprägt war. Sie haben es es alle drei nicht einfach, doch mit viel Lebensfreude, Humor, starken Kaffee und ein paar Schnäpschen meistern sie ihr Leben!

Ich mag das Buch sehr! Es berührt mich, es ist lustig und traurig und es lässt mich ehrfürchtig zurück vor so viel Leben! Es ist leicht und unterhaltsam geschrieben, in kurzen Kapiteln mit vielen Rückblenden. Eine wirklich tolle Familiengeschichte und ein Stück Zeitgeschichte noch dazu. Und es ist auch eine Geschichte über das Älterwerden, Altersstarrsinn, gesellschaftlichen Druck, nicht aufgearbeitete Geschehnisse und Geschwisterliebe! 282 Jahre Leben. Sehr stark, ich liebe es!

Ich bin gespannt was in meinem Leben noch so alles auf mich zukommt und ich bin mir sicher am Sonntag kommen erst mal Geschenke. Heute morgen noch habe ich meine Jungs mal wieder darauf hingewiesen, sie mögen doch bitte an Sonntag denke. Nachdem bis dato kein Kind ein Geschenk hat, habe ich einen kleinen Zusatz als Motivation hinzugefügt :"Jungs, ihr wisst, ihr habt nächsten Monat alle Geburtstag?" (das stimmt übrigens wirklich, alle meine Kinder sind im Juni geboren) Ich sehe das übrigens nicht als Erpressung, zwischen Erpressung und Motivation ist doch wohl noch ein Unterschied, oder?

Gesetzt den unwahrscheinlichen Fall ich bekomme am Sonntag nichts, dann ist es nicht so schlimm. Ich probiere es einfach nächstes Jahr wieder und wieder und wieder, bis es der Letzte in unserer Familie geschnallt hat. Und außerdem gehe ich dann am Montag in die Stadt und kaufe mir was ganz Tolles, schließlich muss ich ja schauen wo ich bleibe. Und da wären wir wieder bei, jeder ist seines Glückes Schmied !!!

Eure Dani