Eine Nacht im Iglu
Hallo ihr Lieben!
Meinen Mann etwas zu schenken, ist meist nicht so einfach. Typische Männergeschenke sind nicht sein Ding, Krawatten trägt er nicht, Socken hat er genug.
Zu seinem letzten Geburtstag stand ich dann mal wieder da und überlegte, was denn so meinem Göttergatten gefallen könnte. Im Gegensatz zu mir ist er sportlich und auch gerne Outdoor unterwegs.
Ich habe eine Liste, da stehen Dinge drauf, die ich gerne mal machen würde. Den Mount Everest besteigen, Tauchen in der Karibik, Surfen in Kalifornien, also lauter Sachen, die meinen ach so sportlichen Gemüt entsprechen. Aber da steht auch eine Nacht im Iglu und das schaff ich. Irgendwie fand ich die Idee witzig und ich war mir sicher, mein Mann findet es auch ganz toll.
Also Rechner an, schauen wo man sowas machen kann und ein Romantik-Iglu buchen. Im Internet findet man da einiges, ich entschied mich für die Iglu-Lodge in Oberstdorf auf den Nebelhorn. Die Homepage hat mich total angesprochen und wir hatten von uns aus gesehen keine so lange Anfahrt. Vielleicht sollte man noch erwähnen, das Iglu-Dorf hat wetterbedingt nur ungefähr 3 Monate geöffnet, also rechtzeitig buchen, die Zeit ist knapp.
2Tage bevor es dann losging, stand ich vor meinem Kleiderschrank und überlegte, was ich alles mitnehmen soll. Ich bin doch total bescheurt sowas zu buchen, wie schon erwähnt, bin ich kein Outdoortyp und frieren mag ich überhaupt nicht! Zum Glück bin ich sehr neugierig und deshalb packte ich 2 Paar Socken mehr ein und versuchte mich zu freuen. Im Internet stand nicht eine Bewertung drin, in der stand, ich bin erfroren, also kann ich davon ausgehen, ich werde es überleben.
Die Iglu-Lodge ist sehr gut organisiert und mit der Buchung bekommt man den Ablauf und viele andere Informationen zugeschickt, unter anderem auch, was man anziehen soll.
Laut Zeitplan sollten wir um 14.30 Uhr in Oberstdorf sein, um noch genügend Zeit zum Parken und für die Auffahrt mir der Bergbahn zu haben. Geparkt haben wir im Parkhaus gegenüber der Nebelhornbahn, kostet auch nur ein paar Euro für die Nacht.
Die Tickets für die Berg-und Talfahrt haben wir an der Bergbahn eingelöst, zahlt man extra, ist nicht im Preis inbegriffen.
Um 16.15 Uhr war dann der Treffpunkt im Bergrestaurant Höfatsblick. Wir hatten noch genügend Zeit, um noch was zum Essen und gemütlich einen Kaffee zu trinken.
Um 16.30 Uhr gings dann los. Wir wurden von Iglu-Lodge Guide Wendy begrüßt und machten uns auf den Weg. Zu Fuß waren es ein paar Minuten Gehweg bis zu den Iglus. Auf der Homepage steht 200 Meter, ich denk, das haut hin.
Das Gelände ist in zwei Bereiche aufgeteilt, einmal die große Iglu- Lodge, in der sich die Bar, Sitzmöglichkeiten und der Eßbereich befinden und dann noch die Schlafiglus.
Der erste Eindruck von der Lodge ist überwältigend. Ehrlich Leute, das ist der Hammer!
Wir entledigten uns unserer Rucksäcke und machten einen kleinen Spaziergang. Leider war das Wetter so schlecht, man konnte vor lauter Nebel gar nichts sehen.
Zurück in der Lodge gab es Glühwein und Tee, erstes Annähern an die anderen Teilnehmer und noch eine Einführung von den Guides. Es war total gemütlich, die Guides waren echt witzig und wir erfuhren alles über den Bau der Iglus und über die Arbeit der Allgäuer Künstler, die für die Gestaltung der Iglus verantworlich waren. Immer wieder schaut man auf die Skulpturen und ist völlig fasziniert. Und ganz ehrlich, mir war es kein bißchen kalt.
Danach bezogen wir unsere Schlafiglus. Ich hatte das Romantik-Iglu gebucht, das heißt, wir hatten ein gemütliches Iglu für uns alleine. Eine Flasche Prossecco stand da, überall Rentierfelle und zwei Schlafsäcke. Sowas von gemütlich! Trotzdem hatte ich ein bißchen Panik, ob all das ausreicht um Nachts nicht zu frieren. Ganz ehrlich, bis jetzt war es mir noch gar nicht kalt!
Um 18.30 Uhr traffen wir uns wieder in der Lodge und dann gab es lecker Allgäuer-Käsefodue oder wahlweise Gulaschsuppe. Es war das leckerste Käsefondue ever, lag bestimmt an dem Käse aus der Region oder aber auch einfach an diesen unglaublichen Ambiente.
Die anderen Teilnehmer waren allesamt witzige Menschen und so hatten wir eine Menge Spaß, genauso viel Glühwein und das eine oder andere Schnäpsle, natürlich nur zum verdauen!
Den restlichen Abend verbrachten wir in geselliger Runde in der Lodge. Und ganz ehrlich, mir wars immer noch nicht kalt!
Die Empfehlung der Guides war, bevor man schlafen geht, auf alle Fälle in der Whirlpool zu steigen und den Sternenhimmel zu genießen. Na ja, mit Sternenhimmel war an unseren Abend nix, draußen tobte ein Schneeesturm und die Vorstellung in Badeklamotten 30 Meter im Schnee zum Whirlpool zu laufen, fand ich jetzt auch nicht so prickelnd!!!
Aber hey, ich bin doch keine Memme und wann bekomme ich nochmal die Gelegenheit auf 2000 Meter in den Whirlpool zu steigen? Nachts um halb 1 waren wir also soweit, zogen im Iglu unsere Badeklamotten an und rannten halb nackig durch den Schnee zum Whirlpool! Das Wasser war heiß und der Pool war ein echtes Highlight an diesen sowieso schon tollen Abend. Ich wollte im Whirlpool übernachten!
Nach 20 Minuten nahm ich meinen ganzen Mut zusammen und rannte zurück zu in mein Schlafiglu. Wir waren so aufgeheizt von dem Pool, dass es uns überhaupt nicht kalt war. Wir schlupften in unsere Skiunterwäsche und kuschelten uns in unsere Schlafsäcke.
Ich habe wunderbar geschlafen, hab gar nicht gefroren, im Gegenteil, mir war es richtig mollig warm. Ich brauche unbedingt diese Schlafsäcke!!!
Wir wären auch gerne länger liegen geblieben, aber um 8 weckte uns Guide Paul mit einen heißen Tee, den wir noch im Iglubett genossen. Draußen war himmlisches Wetter, die Berge waren wunderschön, wir packten unsere Sachen und liefen wieder zurück zum Restaurant, wo es Frühstück gab.
Mein Fazit: Ein ganz tolles Erlebniss! Alles super organisiert, besser könnte es nicht sein. Es ist gemütlich, gesellig, was zum Staunen und es ist nicht kalt!! Wendy, Michi und Paul waren super Guides und das Erlebte wirk noch ganz lange nach.
Also wenn ihr mal ein wirklich gutes Geschenk braucht, zieht festes Schuhwerk, Skihose- und jacke, Thermounterwäsche und Mütze an und ab auf den Berg! Ihr werdet es nicht bereuen!!
Eure Outdoor-Dani
1.P.S. Entschuldigt die Qualität der Bilder, hatte nur mein i-Phone dabei
2.P.S. Es war wirklich, wirklich nicht kalt