Schulbeginn und Müsliriegel
Das war was heute Morgen. Der erste Schultag seit Monaten, der erste Schultag im neuen Schuljahr und auch der erste Arbeitstag nach dem Urlaub für meinen Mann. Fröhlich in den Tag hüpfen geht anders, zumindest was meine Jungs anbelangt, ich war fröhlich, richtig fröhlich! Es hat sich angefühlt wie damals als alle Kinder plötzlich im Kindergarten waren und ich allein zu Hause.
Ich war seit Monaten nicht mehr Vormittags allein daheim. Zum Glück war nicht so schlimm, dass alle daheim waren, wie ich anfangs dachte. Die Schule hat bei uns keiner vermisst und wenn es nach meinen Jungs gehen würde, könnte dieser Zustand des Chillens und des Nichtstuns auch noch eine Weile anhalten. Verstehe ich voll, so ein Lotterleben ohne Verantwortung und Arbeit ist ja auch toll.
Ich habe versucht den Jungs (schliesst meinen Mann natürlich mit ein) den Wiedereinstieg so schmackhaft wie nur möglich zu machen, habe gestern verbal motiviert, Schultüten für heute morgen gebastelt und Müsliriegel gebacken.
Müsliriegel
Zutaten:
- 4 überreife Bananen
- 3 El Kokos-Mandelmus oder Mandelmus
- 600 g Haferflocken
- 200 g Kokosraspeln
- 200 g gemischte Nüsse
- 400 g Apfelmus
- 4 EL Ahornsirup
- 50 g Vollmilchkuvertüre
Zubereitung:
Ein Backblech mit Backpapier auslegen. Den Backofen auf 180 Grad (160 Grad Umluft) vorheizen.
Die Bananen mit einer Gabel zerdrücken und in eine Schüssel geben. Nüsse etwas kleiner hacken und mit den restlichen Zutaten (ausser Kuvertüre) zu den Bananen geben. Gut durchmischen, auf dem Backblech verteilen und mit der Hand andrücken.
In den Ofen schieben und je nach gewünschten Bräunungsgrad 30-40 Minuten backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. In der Zwischenzeit die Kuvertüre in der Mikrowelle oder Wasserbad schmelzen und über die den Müsliteig verteilen. In Stücke schneiden und luftdicht aufbewahren.
Wenn wir ehrlich sind ist während der Coronazeit schultechnisch bei den meisten nicht viel gelaufen. Manche Lehrer haben sich ganz viel Mühe gegeben andere wiederum gar nicht. Ich mache niemanden einen Vorwurf. Es sind verrückte Zeiten und hinterher ist man ja immer schlauer.
Ich bin kein großer Freund des deutschen Schulsystems und zurück zum Regelbetrieb ist nicht unbedingt dass was ich für meine Kids will. Aber man muss halt mit dem arbeiten was man hat. Ich bin sehr gespannt wie dieses Schuljahr laufen wird, vor allem für unseren Mittleren, der dieses Jahr die Realschulprüfung macht. So viel Unterrichtsstoff der fehlt, soviel nachzuholen und zu lernen. Da wird's mir schon kurz mulmig wenn ich darüber nachdenke.
Aber egal wie es ist, ich bin trotzdem froh, dass es weitergeht und egal, was ich vom System halte, es ist wichtig, dass es weitergeht.
6 Millionen Menschen in Deutschland können nicht richtig lesen und schreiben, 700 Millionen sind es weltweit. 250 Millionen Kinder und Jugendliche haben keinen Zugang zu Schule und zu Bildung. Und Corona macht es nicht besser. 15000 Lehrer fehlen deutschlandweit und ganz ehrlich, kann man es den jungen Menschen verübeln wenn sie nicht Lehrer werden wollen?
Ich bin nicht der große Lehrerfreund, dazu habe ich zu viele Pfeifen erlebt, aber es ist halt wie in jedem Job, es gibt die Schlechten und auch die Guten. Und unter den guten Lehrern gibt es so viele, die sich bemühen und jeden Tag versuchen ihren Job sehr gut zu machen. Auf diese Lehrer baue ich dieses Jahr ganz stark!
Ich verstehe es wenn viele Kinder, Eltern und Lehrer frustriert sind und wenn Fussballbundesliga öfters besprochen wird wie Schule und Kultur, da kann man doch ein bisschen wütend werden.
Es ist wie es ist und ich bin jetzt froh, dass wieder Schule ist, dass meine Kinder Zugang zu Bildung haben, dass sie schreiben, lesen und rechnen können, denn das ist mehr als Millionen Kinder weltweit haben.
Ich verstehe vieles nicht was die Politik gerade macht oder das Schulamt oder auch manche Lehrer aber wir haben alle unseren Menschenverstand und wissen, dass es eine nie dagewesen Situation ist. Wir können nicht die Welt ändern oder die Pandemie sofort auslöschen aber wir können mithelfen, dass es in unseren Umfeld leichter wird.
Lasst uns dieses Schuljahr gemeinsam mit den Kindern einen Weg finden, damit es funktioniert, lasst uns im Gespräch mit den Lehrern bleiben und schauen wie wir ihnen helfen können. Lasst uns toleranter sein, weniger motzen und mehr von dem tun was wir können. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass ein Miteinander sinnvoller ist als ein Gegeneinander und Schuldzuweisungen helfen niemals und sind nicht wirklich produktiv!
Machen wir dieses Schuljahr trotzdem zu einem schönen Schuljahr und nützen wir die Zeit und die Möglichkeiten die wir haben, um Kindern, Eltern und Lehrern zu helfen und uns gegenseitig zu unterstützen.
Ich wünsche euch allen ein tolles und erfolgreiches neues Schuljahr auch wenn die Bedingungen nicht optimal sind. Bleibt gesund und den Rest bekommen wir gemeinsam schon hin!
Eure Dani